Geschichte des Arbeitskreis Ackerbau; Frank Käufler
Im März 1986 finden sich rund 30 interessierte Landwirte unter Federführung des Kreisbauernverbandes Fritzlar e.V. zusammen und gründen den Arbeitskreis für Betriebsführung. Ziel war es Reserven aufzudecken und neue zu mobilisieren. Analyse der Betriebsergebnisse, Betriebsvergleiche aber auch Feldbegänge in Gruppen bildeten die Schwerpunkte in dieser Anfangsphase. Berater war der in allen Dingen erfahrene Walter Winkel, er blieb bis März 1994.
Im April 1994 startete der Arbeitskreis Ackerbau mit 39 Unternehmern, 22 davon kamen als „NEUE“ Mitglieder hinzu. Der Beratungsumfang belief sich derzeit auf ca. 4.000 ha Ackerfläche. Ziel war es den Ackerbau so zu gestalten, dass die Herausforderungen, die auf uns zukommen sollten, gemeistert werden können. Das Credo vom damaligen Vorsitzenden des Kreisbauernverband Schwalm-Eder e.V. Herrn Reinhard Hellmuth war, die komplette Betreuung der Mitglieder von der Produktion über die Buchführung, Steuerberatung bis hin zu den Leistungen im Versicherungsbereich sowie der Baubetreuung in einem Haus zu gewährleisten.
Mit Gründung des Arbeitskreis Ackerbau wird dieser Weg der intensiven, individuellen und unabhängigen Beratung fortgesetzt. Als Pflanzenbauberater wird der damals 26-jährige Frank Käufler, Dipl. Ing. Landbau eingestellt. Herr Käufler ist gelernter Landwirt und hat an der Fachhochschule in Soest Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Ackerbau studiert. Ziel war es die Produktion von Getreide, Zuckerrüben, Winterraps, Mais intensiv zu beleuchten, um die Wirtschaftlichkeit durch eine individuelle Bestandsführung zu verbessern.
Kern-Problemfelder im Ackerbau herausarbeiten und Lösungen zu vermitteln bilden bis HEUTE die Aufgabe des Beraters. Auch der Transfer von Information zu brauchbarem Wissen gehört zu den Aufgaben des Beraters. Er trennt das Wesentliche vom Unwesentlichen. Als großer Nutzen für die Entscheidungen der Betriebsleiter zeigte sich bald das Gespräch am Ort der Entscheidung nämlich im Feld. Wöchentlich Feldbegänge an zwei Standorten ermöglichen sowohl die aktuelle Bestandssufnahme wie das herleiten von Handlungsempfehlungen.
1996 wurde mit proPlant eine Software angeschafft, die auf Basis von Wetterdaten eine infektionsbezogene und somit kostengünstige Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Getreide ermöglicht. Dies ermöglicht bis heute eine objektive Einschätzung der biologischen Leistung von Fungiziden. Auf Basis dieses Beratungssystems ist eine individuelle und höchst wirtschaftliche, weil termingerechte Bekämpfung von Pilzkrankheiten, möglich. proPlant liefert aktuelle Informationen über Sortenanfälligkeit, das Leistungsspektrum und –potential von Fungiziden, Insektiziden und Wachstumsreglern, Infektionsprognosen und schlagspezifische Entscheidungshilfen und ermöglicht damit eine an die jeweilige Situation angepasste Intensität.
Ebenfalls wurde die konservierende Bodenbearbeitung als ein Beratungselement erkannt und in die Praxis eingeführt. Jeder Betrieb hat unternehmerische Ziele die so vielfältig sind, wie die Personen die diese Betriebe führen, all diese Ziele bergen Gefahren, die es gilt zu minimieren.
Wichtig ist für jeden Unternehmer zu erkennen, das fehlendes Know-how, in welcher Form auch immer, durch externe Zuarbeit abgedeckt werden muß.
Beratung ist demnach eine Investition, die nach einer bestimmten Zeitspanne refinanziert wird.
Im Arbeitskreis Ackerbau profitieren alle Mandanten von den Erfolgen und Mißerfolgen einzelner. Optimalerweise vereint der Berater das Wissen vieler Landwirte in sich, wovon in der Folge alle Landwirte profitieren.
2006 erweiterte sich das Aufgabenfeld zum Pflanzenschutz im Kohlanbau. Zusammen mit Reinhard Holzförster (verst. April 2016) konnten in den Bereichen verträglicher Einsatz von Herbiziden und Nützlingsschonender Insektizideinsatz erste Erfolge erzielt werden. Zusätzlich wurde die QS-Schulung der Betriebsleiter inkl. weiterführender Unterlagen übernommen.
2007 begann die Unterstützung des Runden Bauerntisches in Neuental-Bischhausen, der in den Wintermonaten verschiedene Vorträge zu ackerbaulichen Themen anbietet.
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Dr. Rolf Balgheim vom Pflanzenschutzdienst Hessen wurde 2013 eine Fortführung der Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst Hessen vereinbart, die neben den Mitteilungen von Frank Käufler aus der Fläche hin zum PSD auch eine jährliche gemeinsame Arbeitstagung mit aktuellen Themen des Pflanzenschutzes und des Ackerbaus beinhaltet.
Die Richtlinienkompetenz des Pflanzenschutzdienstes Hessen wird anerkannt und in die „Fläche“ getragen.
Seit 2015 Durchführung von anerkannten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen nach §9 Abs. 4 PflSchG unter dem Motto: -Sachkunde mit Sachverstand- anerkannt und in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst Hessen.
2017 geht der Arbeitskreis Ackerbau; Frank Käufler online. Hier können Mitglieder Rundschreiben und Vorträge einsehen und jederzeit intensiv tiefer in die gewünschte Thematik einsteigen.